Hochwild

Hochwild
hoch:
Das gemeingerm. Adjektiv mhd. hō‹ch›, ahd. hōh, got. hauhs, engl. high, schwed. hög, das seine Bedeutung aus »gewölbt (gebogen)« entwickelt hat, ist näher verwandt mit Hügel und Höcker und geht mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen auf die k-Erweiterung der Wurzel *keu- »biegen« zurück. Zu dieser vielfach erweiterten Wurzel gehören aus dem germ. Sprachbereich hocken (eigentlich »sich biegen, sich bücken, sich ducken«), hüpfen (eigentlich »sich ‹im Tanze› biegen, sich drehen«), ferner die Sippen von Haube, Haufe und 1 Hocke und die Körperteilbezeichnung Hüfte (eigentlich »Biegung, gebogener Körperteil, Gelenk«). Das Adjektiv »hoch« hat nicht nur räumliche, sondern auch zeitliche Geltung, beachte z. B. »hoher Nachmittag«, »hohes Alter«. Ferner drückt es den Grad sowie Rang und Würde aus und wird im Sinne von »sittlich hochstehend, erhaben« gebraucht. – Abl.: Hoch »Gebiet hohen Luftdrucks« (20. Jh.); höchstens (16. Jh.; zunächst »im höchsten Grade«, dann »im besten Falle; vorausgesetzt«); Höhe (mhd. hœ̄he, ahd. hōhī), dazu Anhöhe (18. Jh.; Nachbildung von älterem gleichbedeutenden »Amberg, Anberg«); Hoheit (mhd. hōch‹h›eit), beachte auch hoheitlich, hoheitsvoll, Hoheitsgebiet, Hoheitszeichen; erhöhen (mhd. erhœ̄hen, ahd. irhōhan). Zus.: Hochachtung (16. Jh.), dazu hochachtungsvoll (Anfang des 19. Jh.s); Hochaltar »Hauptaltar« (18. Jh.); Hochamt »feierliche Messe vor dem Hochaltar« (18. Jh.); Hochgebirge (mhd. hōchgebirge); hochherzig (17. Jh.); Hochmeister (mhd. hōchmeister »oberster Vorgesetzter eines geistlichen Ritterordens; Vorsteher; großer Gelehrter«); Hochmut (mhd. hōchmuot »gehobene Stimmung; edle Gesinnung; Freude; hohes Selbstgefühl; Überheblichkeit, Stolz«), dazu hochmütig (mhd. hōchmüetic, ahd. hōhmuotīg); hochnäsig »eingebildet« (19. Jh.); Hochofen (19. Jh.); Hochschule (mhd. hōchschuole); Hochstapler (s. d.); hochtrabend (mhd. hōchtrabende; ursprünglich vom »hoch« trabenden Pferd, das schwer zu reiten ist, dann übertragen »stolz, eingebildet, hoch hinauswollend«); Hochverrat (Anfang des 18. Jh.s; Lehnübersetzung von frz. haute trahison); Hochwasser »höchster Wasserstand der Flut; Überschwemmung« (18. Jh.); Hochwild »das zur hohen Jagd gehörige Wild, Edelwild« (18. Jh.); Hochwürden (19. Jh.; für älteres »Hochwird«, mhd. der hōwerdege herr »Erzbischof«); Hochzeit (s. d.).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • Hochwild — Hochwild, Wild, das zur Hohen Jagd gehört, nämlich: Roth, Damm u. Schwarzwild, Auer u. Birkgeflügel, Fasanen, Trappen, Focken (Nachtreiher), Kraniche u. Schwäne; von den Raubthieren Bären, Wölfe, Luchse …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Hochwild — Hochwild, das zur hohen Jagd gehörige Haarwild, s. Jagd …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Hochwild — Hochwild, das zur Hohen Jagd (s.d.) gehörende Wild …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Hochwild — Hochwild, das zur hohen Jagd gehörige Wild: Roth , Dam u. Schwarzwild, Bären, Wölfe, Luchse; Auer und Birkhühner, Trappen, Reiher, Fasanen, Schwäne, Kraniche, Adler …   Herders Conversations-Lexikon

  • Hochwild — Sn edles, zur Jagd den Privilegierten vorbehaltenes Wild per. Wortschatz fach. (15. Jh.) Stammwort. Entsprechend der hohen und niederen Jagd. In der Schweiz wird das Wort umgedeutet zu Wild im Gebirge . ✎ Ott, P.: Sprache der Jäger (Frauenfeld… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Hochwild — Sikahirsch (Cervus nippon) Als Wild (zu althochdeutsch wildi: wild, ungezähmt, verirrt) nach den deutschen Bundes und Landesjagdgesetzen gelten die sogenannten jagdbaren wildlebenden Tiere, also die in den jagdrechtlichen Vorschriften… …   Deutsch Wikipedia

  • Hochwild — Hoch|wild 〈n.; (e)s; unz.〉 Wild, dessen Abschuss früher dem Hochadel vorbehalten war: Elch , Rot , Dam , Stein , Gams , Schwarz , Auerwild, Bär, Luchs, Wolf, Adler, Falke, Schwan; Ggs …   Universal-Lexikon

  • Hochwild, das — Das Hochwild, des es, plur. inus. das hohe, zur hohen Jagd gehörige Wild; das Hochgewild, das Hochwildbret. S. Hoch 2. 7) …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Hochwild — Hoch|wild …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Jagd — Hatz; Hetzjagd; Hetze; Verfolgung; Verfolgungsjagd; Kesseltreiben; Jagen * * * Jagd [ja:kt], die; , en: 1. a) das Aufspüren, Verfolgen, Erlegen oder Fangen von Wild: die Jagd auf Hasen; sie wollen am …   Universal-Lexikon

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